Die Optimierer - Theresa Hanning.

 

Über die Lesejury habe ich die Chance bekommen, dieses Leseexemplar kostenlos zu lesen und zu Rezensieren.

 

Cover

In gedruckter Form ist das Cover gelb und sehr futuristisch. Ich bin ein typischer Cover Leser. Wenn mir ein Cover zusagt, dann muss ich schauen und lesen. So auch in diesem Fall. Es passt auf jeden Fall zur Story.

 

Die Handlung

 

Wir schreiben das Jahr 2052 und sind mitten in München. Samson Freitag ist Lebensberater. Zu vergleichen ist dies ein wenig mit den Berufsberatern in der heutigen Zeit, nur dass ein Lebensberater tatsächlich bestimmen kann, in welchen Beruf man kommt. Es geht nämlich nicht mehr nur darum Geld zu verdienen. Im Jahr 2052 geht es darum mit dem gewählten Beruf glücklich zu werden. Eine Bestimmung zu finden. Samson kann mithilfe einer im Auge befindlichen Linse alle Daten über seine Kunden abrufen. Diese sind in der Zukunft sehr umfangreich. Alles, wirklich alles wird gespeichert und überwacht. Wo wir sind, was wir lesen, was wir essen und womit wir uns beschäftigen.  Die Behörde weiß alles und so ist es für einen Lebensberater ziemlich einfach eine Wahl zu treffen, wo der jeweilige Kunde hinpassen wird.

 

Samson ist glücklich mit seinem Leben und seiner Berufswahl. Er scheint erfolgreich zu sein, bis zu dem Tag an dem er Martina beraten soll. Die Junge Frau scheint auf den ersten Blick ein Fall von dem heutigen Hartz 4 zu sein. Für die Zukunft bedeutet dies, dass sie ihre Grundsicherung bekommt und sonst den ganzen Tag daheim bleiben darf. Eine gute Wahl wie Samson findet, Leider entsteht dadurch eine Kette unglücklicher Ereignisse, die dazu führen, dass Samson an dem System eines Optimierungswohlstandes zweifelt.

Denn Martina ist gar nicht glücklich mit der Wahl und begeht Selbstmord. Samson fängt an dem System zu zweifeln und erinnert sich an einen Politiker, den er beraten hat. Er zweifelt ob auch hier seine Beratung falsch war. Und währen alles um ihn herum zerfällt, seine Freundin ihn verlässt und Samson immer mehr im sozialen System abruscht, wird dem Leser klar, was die absolute Kontrolle bedeutet: nämlich das freies Handeln nicht mehr möglich ist.

 

Meine Meinung

 

Ich habe das Buch verschlungen. Es war gut zu lesen und sehr flüssig. Die Leserunde war mit Autorenbegleitung und die Autorin kommt sehr nett und authentisch rüber. 

Die Überlegungen für die Zukunft waren gut durchdacht. Viele Technologien kann man sich tatsächlich in so naher Zukunft vorstellen und sind ja auch bereits schon fertig.  Autonome Autos, Linsen die man als Navi benutzt, die Kontrolle über unser Leben (siehe Facebook). Gleichzeitig beschreit Theresa Hannig ein München, das zwar futuristisch ist, aber gleichzeitig am alten festhält. Viele Sachen kommen einem bekannt vor als Münchner.

 

Alles in allem fand ich das Buch sehr gut gelungen. Es regt zum Nachdenken an. Über das eigene Verhalten im Internet, das Urteilen über andere Menschen und vor allem welche Freiheiten man eigentlich hat.