Wolkenschloss - Kerstin Gier

 

Ich komme nicht umhin bei diesem Buch ein wenig von meiner Gewohnten Schreibform abzuweichen.

 

Dieses Buch ist so wundervoll. Wer Kerstin Gier kennt, weiß, dass sie einen mit ihren Büchern in eine ganz eigene Welt bringen kann. Aber mit "Wolkenschloss" hat sie sich mal wieder selbst übertroffen.

 

Cover

Das Cover wurde gestaltet von Eva Schöffmann-Davidov. Sie hat auch "Silber" gestaltet und hat hier bewiesen, wieviel Detail sie in ihre Arbeit setzt. Diesmal ist es ihr wirklich gelungen mich sprachlos zu bekommen. Bereits als ich das Buch in den Händen hielt, wusste ich, dass ist Liebe. Der Lila Farbton ist erst mal gewöhnungsbedürftig, wenn man aber sich mit dem Bild beschäftigt, merkt man: Er passt. Hier sind so viele kleine Details eingearbeitt mit Personen die im Buch vorkommen. Und auf einer Lesung hat uns Kerstin Gier verraten, dass sie sogar eine Passagen im Buch hinzugeschrieben hat, weil ursprünglich zum Beispiel keine Hunde geplant waren. Ich selber schaue mir den Einband gerne an und entdecke immer wieder neue Personen und Handlungen, die im Buch auftauchen. Ohne  zu Spoilern kann ich zum Beispiel verraten, dass auf de Bild Fanny, die Hauptprotagonistin, zu sehen ist. Das alle Hunde im Buch vorkommen. Das sogar die Vögel eine Wichtige Rolle spielen werden und das wenn man mal ganz genau hinschaut, sich selbst in den Zimmern, eine Geschichte abspielt, die man im Buch wiedererkennen wird.

 

Die Handlung

 

Die 17 Jährige Fanny, Schulabrecherin aus Achim bei Bremen ist die Hauptperson dieses Buches. Warum ich das so betone? Weil es da noch den 9 Jährigen Don gibt, Sohn eines Unternehmers, deren Familie Stammgast im Hotel ist. Don ist Schweizer, mit süßen Rehäuglein, einem süssen Lispeln, der es aber Faustdick hinter den Ohren hat und für lustige Momente mit seinen Streichen Sorgt. Don hat auch die Angewohnheit alle Menschen mit einem Zusatz anzusprechen, woher sie kommen.

Fanny ist Jahrespraktikantin im Wolkenschloss, einem Hotel in den Schweizer Bergen. Zum Zeitpunkt der Handlung ist sie für die Kinderbetreuung der betuchten Gäste zuständig und die Handlung beginnt direkt mit einer Lustigen Situation in der Don eine nicht allzukleine Rolle spielt.

 

Während man so hindümplet im Hotelalltag, entführt uns Kerstin Gier in eine Welt, voller Träume und Verspieltheit. Fanny, die ein Talent hat von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten, lernt dabei auch den Sohn des Hoteldirektors kennen, denn Sie nur den "Reizbaren Roman" nennt, da dieser zu Cholerischen Anfällen neigt. Zusammen mit Ben, dem Sohn des Direktors, der so ganz anders ist als sein Vater, erlebt sie ein Abenteuer auf dem Schloss, bei dem auch Tristan, der gerne mal an der Hotelfassade rumklettert, eine sehr wichtige Rolle spielt.

 

Wie das aber alles zusammen passt, mit dem Prolog, in der es sehr rasant zugeht und sogar von Schüssen die Rede ist, dass müsst ihr selber lesen. Denn Spoilern werde ich auch diesmal nicht.

 

Meine Meinung

 

Ich habe auch dieses Buch sehr schnell durchgelesen. Ich gebe zu, am Anfang war ich etwas verwirrt. Der Prolog passte nicht so ganz zu dem Cover und der Beschreibung. Aber wenn man erst mal liest und sich so ganz langsam einlullen lässt von den vielen kleinen Nebenschauplätzen im Buch, dann ist man auf einmal hin und weg. In dem Buch passieren ganz viele einzelne Geschichten, die sich nachher zu einer sehr großen spannenden Geschichte zusammenfügen. Wer Silber gelesen hat, erwartet vielleicht einen typischen Jugendroman, aber ich würde sagen, es ist ein Buch, den sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene lesen können. Magisch ist die Geschichte natürlich auch wieder. Aber diesmal nur sehr leicht und ist tatsächlich reine Interpretation, ob ich in den Handlungen etwas magisches sehe, oder ob ich es einfach als Zufall abtue.

Für mich war es definitiv magisch.

Das ganze Hotel wurde bis ins kleinste Detail so schön beschrieben, man hatte den Ort direkt vor Augen und Fanny schien mir wie eine Freundin zu sein, die ich auf einem Abenteuer begleiten darf.

Don mag ich aber auch nicht zu kurz kommen lassen. Ein so toller Charakter. Ich weiß nicht ob Kerstin Gier selber mal ein traumatisches Erlebnis mit einem Kind in einem Hotel hatte und damit Don geschaffen wurde, aber wenn dem so war, dann tut sie mir leid. Don ist zwar ein süßes, aber auch sehr durchtriebenes Kind. So wie es sicherlich einige 9jährige heutzutage sind. Dennoch darf er nicht fehlen und irgendwie ist er dann doch wieder so sympathisch, dass man ihm an Ende der Handlung einfach nur in den Arm nehmen will und seinen Kopf tätscheln will.

 

Besonders schön gelöst war für mich das Personenregister. Bitte unbedingt durchlesen. Es sind so schöne Hintergrundinformationen drin. Kerstin Gier hat sich wirklich Gedanken zu den Charakteren gemacht.

 

Für mich definitv eine Empfehlung und ich hab noch einen Tipp: Geht zu ihren Lesungen. Hatte das Glück dort gewesen zu sein und es war so schön und Lustig.