Henker – Michael Barth

 

 

 

2017 habe ich über eine Liebe Bloggerin (Bücherelefant auf Facebook) Michael Barth kennengelernt. Ich bin immer neugierig was neue Autoren angeht und so habe ich mich damals an „Geist“ gewagt. Die Rezi hatte ich hier bereits veröffentlich. Das Buch hat Lust auf mehr gemacht. Also habe ich mir „Und der Wald flüstert ihren Namen“ auch noch runtergeladen. Die Rezi habe ich noch nicht veröffentlich, wird aber folgen. Michael Barth hatte mich nicht enttäuscht und so war ich sehr glücklich als erst letzten Samstag (06.01.2018) sein neueste Buch rauskam und das auch noch in NRW spielt. Als Kölner, der in München lebt, freut man sich ja immer Bücher über die „Heimat“ zu lesen.

 

Cover

 

Ein Zeitungsbericht im Hintergrund und eine Menschliche Gestalt mit Hammer in der Hand. Das Cover ist sehr vielversprechend. Es erweckt direkt Spannung und man hat eine Gewisse Erwartung: Nämlich viel Blut. 

 

Die Handlung

 

Ich muss hier mit dem Prolog beginnen, denn das Buch hält sich nicht lange mit Geplänkel auf. Es fängt an mit dem Tatort: Einem verlassenen Ort, irgendwo in Essen und eine junge Frau, die für ihre Sünden bestraft werden soll: Eine Abtreibung im Alter von 15.

 

Bernd Zenker ist Hauptkommissar und übernimmt die Ermittlungen. Es scheint als sei ein religiöser Fanatiker am Werk, der seine Opfer nach religiösem Vorbild aus dem Mittelalter foltert.  Und als ob die Ermittlungen nicht auch so schon schwer genug sind, muss Zenker auch noch mit der Presse kämpfen, die natürlich alles dafür tut an die besten Bilder zu kommen und die besten Storys. So auch Daniel Wolter, der nicht vor unseriösen Methoden zurückschreckt um an die besten Bilder und die Besten Infos zu bekommen. Die Presse, die ein Interesse daran hat, dass der Henker noch möglichst lange weitermordet um die Verkaufszahlen stabil zu halten. Wolter und Zenker stehen im engen Wettbewerb zueinander und das nicht nur beruflich. Die Frage ist, wer ist der Henker und wer wird den Kampf gewinnen.

 

 Meine Meinung

 

Das Buch ist sehr temporeich. Es hält sich nicht mit dem Geplänkel an den Nebenschauplätzen auf. Man erfährt ein wenig über die privaten Hintergründe von diesem ein wenig von jenem, aber der Autor schafft es beim Thema zu bleiben und die Handlung damit auf die maximale Spannung zu halten.

 

Die Charaktere sind sehr interessant. Bernd Zenker ist ein typischer Ruhrpott Kommissar mit Ruhrpott Schnauze. Er wirkt authentisch und die wenigen Details aus seinem Privatleben sind sehr schlüssig. Ich konnte mich sofort mit ihm identifizieren. Auch die Opfer werden umrissen und die Motive sind alle nachvollziehbar.

 

Der Reporter Daniel Wolter, der in dem Buch eine wichtige Rolle spielt, ist sehr gut beschrieben. Man weiß sofort wie man ihn einorden muss, ob man ihn mögen muss oder nicht. Da er in Konkurrenz zu Zenker steht, merkt man sofort. Sie sind das absolute Gegenteil voneinander.

 

Der Schreibstil ist flüssig und gut. Ich find man kann das Buch gut und schnell lesen. Hatte es in 3 Tagen durchgelesen. Das Ende ist, wie man es mittlerweile von Michael Barth gewohnt ist, mal wieder anders als erwartet. Hatte ich erst eine Vermutung in welche Richtung es geht, weil der Autor einen durch die Handlung lenkt, bin ich am Ende auf einer vollkommen anderen Fährte. Darauf muss man sich einlassen und ich wage jetzt mal den großen Sprung zu behaupten, dass wenn man Sebastian Fitzek mag, Michael Barth lieben wird. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf weitere Bücher von Michael Barth.