Richard Laymon - Das Spiel

 

Die junge Bibliothekarin Jane findet einen Umschlag auf ihren Schreibtisch, der an sie persönlich adressiert ist. Als sie diesen öffnet, findet sie darin 50 Dollar und die Mitteilung eines gewissen MOG - "Master of Games". Dieser teilt ihr mit, dass sie weiteres Geld erhält, wenn sie das Rätsel löst und den Ort findet, an dem ein weiterer Umschlag versteckt ist. Sie ist neugierig und möchte wissen was dahinter steckt, hat aber auch Angst und so macht sie sich am Abend, als die Bibliothek geschlossen hat, auf die Suche nach einem weiteren Umschlag und trifft in der einsamen Bibliothek auf den Universitätsdozenten Brace. Dieser hat die Zeit vergessen und ist aus Zufall noch in der Bibliothek. Die anfangs skeptische Jane will ihn los werden, doch er bekommt mit, wie sie den zweiten Umschlag mit 100 Dollar findet. Sie weiht ihn in das Geheimnis des Spiels ein und zusammen lösen sie ein weiteres Rätsel, bei dem MOG den Einsatz nochmals verdoppelt. Jane hat nun der Ehrgeiz gepackt. Sie will wissen wer sich hinter MOG versteckt und verabredet sich mit Brace, das Rätsel am nächsten Tag wieder gemeinsam zu lösen. Doch als Brace nach Hause fährt und Jane aus der Dusche kommt, findet sie einen weiteren Umschlag, in der MOG sie auffordert, das Spiel ohne Brace zu spielen. Brace willig widerwillig ein, passt jedoch im Hintergrund auf Jane auf und entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, während Jane weitere Nächte Rätsel löst, in denen MOG den Einsatz immer verdoppelt. Je höher der Einsatz, desto schwieriger werden auch die Aufgaben und bald ist Jane in großer Gefahr.

 

MEINE MEINUNG

 

Die Hauptperson ist Jane die Bibliothekarin. Diese etwas schüchterne Person ist mir persönlich nicht sympathisch gewesen. Sie erschrickt, als Brace ihr von einem Pferd hilf und seine Hand versehentlich an ihr Höschen gerät. Sie schämt sich, wenn sie zweideutige Gedanken hat und wird sofort rot. Dennoch entwickelt sie sich. Mit jedem weiteren Rätsel, welches MOG ihr stellt, geht Jane immer mehr aus sich heraus, wächst und verliert auch ihre Hemmungen. Die anfangs etwas unsympathische Jane bekommt von Seite zu Seite immer mehr Sympathie. Dennoch steht sie im ständigen Widerspruch. Sie begeht Handlungen, von denen sie weiß, dass diese verboten sind, möchte diese im gleichen Augenblick aber wieder gutmachen. Jane ist mit sich nie im reinen und dies merkt man immer wieder in den zwiespältigen Gesprächen, die sie im Verlauf der Geschichte mit sich selber führt. Man lernt Jane immer besser kennen, fiebert mit ihr mit. Kann man am Anfang bestimme Handlungen von ihr nicht nachvollziehen, merkt man am Ende doch warum sie es getan hat. Sie ist süchtig zu sich selbst zu finden und daher süchtig nach dem Spiel. Den MOG hilft er eine Seite an sich zu erkennen, die sie noch nicht kannte.

 

Der Nebendarsteller Brace kommt anderseits sehr symphytisch und sehr identisch rüber. Er entwickelt sich nicht großartig, ist aber ein großartiger moralischer Gegenpart zu Jane.

 

Wer MOG ist werde ich nicht verraten. Nur soviel: MOG konfrontiert Jane immer wieder mit ihrem versteckten Ich. Er liebt sie und stellt sie vor harte Aufgaben, die mit jedem Betrag immer schwieriger werden.

 

Mein Fazit: Ein großartiger Thriller. Es war mein erster Laymon und wird sicher nicht mein letzter sein. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind nicht besonders lang. Nach jedem Kapitel möchte man wissen wie es weiter geht und kann dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen. Eindeutig eine Empfehlung von mir.